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1. Ein- und Ausgänge
Möchte man ein Mischpult kaufen sollte man sich folgende Frage stellen:
Wie viel Ein- und Ausgänge benötige ich?
Die meisten Mischpult-Hersteller bieten bei ihren digitalen Mischpult-Serien oft reduzierte Varianten mit weniger Ein- und Ausgängen an. Diese unterscheiden sich natürlich auch vom Preis.
Während mehrköpfige Bands tendenziell zu den größeren Varianten greifen, sind für Alleinunterhalter oder 2-köpfige Bands die kleineren Varianten ausreichend. Bei den kleineren Varianten werden aber meist nützliche Features gestrichen. Deshalb sollte man sich genau informieren, welche Variante welche Features bietet.
Auch die Inputs und Outputs sollte man sich ansehen. Es ist praktisch wenn das Mischpult Kombibuchsen hat um XLR- und Klinkenkabel anzustecken. Hat man viele Zuspieler wie Sampler, Drum-Module, Laptop usw. dann ist es von Vorteil wenn man mehr Klinkeneingänge oder Cinch-Eingänge zur Verfügung hat.
Die Anzahl der Ausgänge am Mischpult sollte man nicht unterschätzen. Man benötigt die Ausgänge nicht nur für die PA-Anlage. Man braucht sie auch für Bühnenmonitore oder für In-Ear-Kanäle. Möchte man Stereo In-Ear betreiben, dann benötigt man natürlich auch 2 Ausgänge pro Musiker. Bei mehreren Musikern und mehreren Stereo-In-Ear-Mixen sind alle Ausgänge schnell belegt.
Es kann auch vorkommen, dass man zusätzliche Lautsprecher für Veranstaltungen benötigt um z.B. einen Vorraum, eine Bar oder seitlich der Bühne zu beschallen. Auch das sollte man bei der Anzahl der Ausgänge berücksichtigen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es immer von Vorteil ist ein paar Ein- und Ausgänge als Reserve zu haben.

2. Routing-Möglichkeiten
Das Routing beschreibt den Signalfluss durch ein Mischpult bzw. welches Signal man wie wo hinleiten möchte.
Wenn man z.b. für In-Ear-Monitoring einen Mix erstellen möchte, kann man entscheiden wo man ein Signal für den Mix abgreifen möchte. Soll das Signal z.B. vor dem EQ oder nach dem EQ eines Kanals abgegriffen werden oder vor oder nach dem Kompressor usw.
Weiters kann man entscheiden auf welchem Ausgang das Signal anliegen soll und ob z.B. die Lautstärken des Ausgangs von einem Fader abhängig sein soll oder nicht.
Das alles nennt man Routing.
Ob ein Mischpult ausreichend Routing-Möglichkeiten bietet hängt davon ab was man machen möchte.
Manche Mischpulte erlauben extrem vielseitiges Routing und bei anderen hingegen, ist man etwas eingeschränkt.
Bei einfachen „Plug & Play“ Mischpulten verzichtet man bewusst auf komplexes Routing. So kommen auch Musiker ohne tontechnische Vorkenntnisse schnell zu Ergebnissen.
Für Standardanwendungen ist das Routing bei allen Mischpulten meist ausreichend. Für spezielle Fälle sollte man – bevor man sich ein Mischpult kaufen möchte – klären ob das Mischpult das kann was man machen möchte.

3. Bedienung des Mischpults
Die Bedienung mit einem Tablet, Ipad oder Smartphone ist praktisch und jeder Musiker kann sich seinen eigenen Mix für den Bühnenmonitor oder sein IEM (In-Ear-Monitoring) selbst erstellen.
Was macht man jedoch, wenn das Wlan ausfällt?
Bei Mixern ohne zusätzliche Bedienmöglichkeit kann man ohne Wlan nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Man sollte sich aber nicht abschrecken lassen. Mit dem richtigen Router und den richtigen Einstellungen, lassen sich Ausfälle auf ein Minimum reduzieren.
Wenn das Mischpult Hardware-Fader und Knöpfe hat, dann kann man auch bei einem Totalausfall des Wlans auf das Mischpult zugreifen.
Diese Mixer sind natürlich wieder etwas teurer und größer.
Das Behringer X32 Rack z.B. ist einer der wenigen Rack Mixer welcher auch ohne Wlan-Verbindung komplett über die Front bedient werden kann.

4. Effekte
Manche Digital Mischpulte verfügen über eine Vielzahl an Effekten um Sounds zu formen. Bei experimenteller Musik kann es praktisch sein, wenn man ausreichend Effekte zur Verfügung hat. Für eine 0-8-15 Rockband reichen Effekte wie Gate, Equalizer, Kompressor und Hall/Delay vollkommen aus. Diese Effekte sind Standard bei allen digitalen Mischpulten.
Manche Mischpulte bieten z.B. auch Gitarren-Amp-Modeling an. Man steckt das Kabel seiner Gitarre einfach in den entsprechenden Eingang und kann dort einen passenden Gitarrensound auswählen. Wenn die Sounds gefallen, kann man seinen Amp auch mal zu Hause lassen.
Weitere praktische Effekte für Live-Konzerte:
- grafische Equalizer für das Einstellen der PA-Anlage oder um pfeifende Frequenzen aus Bühnenmonitoren ziehen zu können
- Deesser um scharfe „S“-Laute abzuschwächen
- Transienten-Designer um Attack und Sustain z.B. einer Kick-Drum zu verändern.
- Ein Enhancer oder Exciter um mehr (künstliche) Höhen erzeugen zu können
- Multibandkompressoren für Gruppen oder den Main-LR-Bus

5. Erweiterungen
Manche Digitalmischpulte bieten Erweiterungen der Ein- und Ausgänge über Stageboxen an. Andere hingegen können nicht erweitert werden. Auch die Kaskadierung von mehreren Mischpulten ist bei manchen Modellen möglich.
Die Option der Erweiterung sollte man beim Mischpult Kaufen unbedingt berücksichtigen.
Hat man ein Mischpult und eine digitale Stagebox auf der Bühne, kann man die Kabelwege kurz halten und die Bühne ist aufgeräumter. Das Mischpult kann dann z.B. zum Drummer gestellt werden und die mit CAT5-Kabel verbundene Stagebox an einem anderen Bereich der Bühne.
So müssen nicht alle Kabel zu einem zentralen Ort verlegt werden.

6. WiFi
Wichtig zu wissen ist, ob ein Mischpult ein integriertes WiFi hat oder nicht.
Ebenso sollte man wissen, in welchem Netz der integrierte oder externe Router funken kann.
Heutzutage ist man im 5GHz aufgrund der größeren Bandbreite und der im Vergleich zum 2,4GHz Netz wenigen Nutzer sicherer unterwegs. Das 5GHz Netz hat aber auch Nachteile. Aufgrund der kleineren Wellenlänge hat man eine geringere Reichweite und die Durchdringung von Wänden oder Hindernissen ist schlechter gegenüber dem 2,4GHz Netz. Diese Nachteile werden aber meist durch eine erhöhte Sendeleisutng ausgeglichen.
Für größere Veranstaltungen sollte man über die Verwendung eines externen Routers nachdenken. So kann man den Router flexibler positionieren. Sichtkontakt zum Router bzw. eine erhöhte Position eines Routers ist nie ein Nachteil!
Die Kosten eines zusätzlichen Routers sollte man beim Kauf eines Mischpults auf jeden Fall berücksichtigen.

7. Digitale Ausgänge
Manche Mischpulte haben neben den analogen Ausgängen und USB-Schnittstellen auch weitere digitale Ausgänge. Bei vielen Digital Mischpulten der Marke Behringer gibt es z.B. den sogenannten Ultranet-Ausgang (siehe dieses Video).
Auf den Ultranet Ausgang kann man bis zu 16 verschiedene Signale routen und diese z.B. zu einem externen kleinen Hardware-Mixer schicken.
Dies kann praktisch sein, wenn man seinen In-Ear-Mix auf einem eigenen Mixer (z.B. Behringer P16-M) und nicht auf einem Smartphone oder Tablet erstellen möchte.
Ein weiterer praktischer Ausgang ist der sogenannte AES-EBU Digitalausgang. Über diesen Ausgang können zwei digitale Signale verschickt werden (z.B. Stereo-Signal des Main-LR-Busses).

8. USB Recording
Wenn man Proben oder Live-Gigs aufnehmen möchte, bieten einige Mischpulte auch direktes Recording auf einen USB-Stick an. Bei manchen Mixern kann nur die Stereosumme aufgezeichnet werden und andere Digitalmixer bieten sogar Multitrack-Recording an. Das heißt, man kann jeden Kanal auf einer eigenen Spur direkt auf einem USB-Stick aufnehmen.
Multitrack-Recording ist für das spätere Bearbeiten oder Mischen von Audio-Material eine tolle Angelegenheit.
Auch der umgekehrte Weg ist möglich. Man kann Signale von einem USB Stick auf das Mischpult schicken. Je nach Mischpult kann man Multitrack Playback und/oder einfaches Stereo-Playback betreiben.
Mit Multitrack Playback kann man z.B. auch einen Soundcheck simulieren. Dazu müssen zuerst alle Signale einzeln auf einem USB-Stick aufgezeichnet werden.
Danach werden die aufgezeichneten Daten wieder in die entsprechenden Kanäle geschickt. Nun kann man in jedem Kanal die Signale nach belieben z.B. mit Kompressor und EQ bearbeiten.

9. Nutzung als Interface
Die meisten Mischpulte haben einen USB-Anschluss um das Mischpult auch als Interface für den Computer nutzen zu können.
Mit einem geeigneten Sequencer (Cubase, Logic, Pro Tools etc.), kann man Signale vom Mischpult einfach auf einem Rechner aufnehmen und dort weiter bearbeiten. Natürlich funktioniert auch der umgekehrte Weg, Signale vom Rechner zum Mischpult zu schicken.
Achtung: Manche Mischpulte mit USB-Interface sind nur für Stereo-Recording bzw. Stereo-Playback gedacht. Das Aufnehmen auf einem Computer oder das Retour-spielen von einem Computer von mehr als zwei Spuren funktioniert somit nicht.

10. Transport
Man sollte sich gut überlegen wie man sein Mischpult transportieren möchte und wo das Mischpult bei Veranstaltungen stehen soll.
Manche Mischpulte lassen sich in ein Rack einbauen und können so einfach in vorhandene Racks integriert werden.
Für größere Mischpulte welche nicht in ein Rack passen, braucht man ein eigenes Case um das Mischpult beim Transport zu schützen.
Auch diese Kosten sollte man berücksichtigen wenn man sich ein Mischpult kaufen möchte. Ein gutes Case kann schnell über 100 Euro kosten.

Wenn wir dir mit unserem Ratgeber helfen konnten, dann schaue dir die drei beliebtesten kompakten Digitalmischpulte mit Tablet-Steuerung in unserem Vergleichstest genauer an.